Die Oblast Kaliningrad ist eine Exklave zwischen Polen und Litauen mit fast einer Million Einwohnern. Das Gebiet mit der gleichnamigen Hauptstadt Kaliningrad, ehemals deutsche Stadt Königsberg, ist Teil der Russischen Föderation und gleichzeitig die kleinste Oblast Russlands. Durch seinen Reichtum an Bernstein wird Kaliningrad auch als das Bernsteinland bezeichnet. Bei der Landverbindung zwischen der Exklave und dem Kernland Russland befinden sich mindestens zwei fremde Staaten dazwischen, entweder Litauen und Lettland oder Litauen und Weißrussland.
Kaliningrad grenzt im Süden an Polen, im Osten an Litauen sowie im Westen und Norden an die Ostsee. Für Russland spielt die Oblast Kaliningrad, als Militärstützpunkt seiner Baltische Flotte, eine sehr wichtige Rolle.
Zu den größten Städten der Exklave zählen neben Kaliningrad auch Sowetsk, Tschernjachowsk, Baltijsk, Gussew sowie Swetly. Die Bevölkerung besteht aus 83% Russen, 5% Weißrussen, 5% Ukrainer, 2% Litauer, 1% Deutscher sowie weiteren kleinen Volksgruppen. Die offizielle Amtssprache Kaliningrads ist Russisch, außerdem wird noch Englisch, Deutsch und Ukrainisch gesprochen. Am weitesten ist dort der russisch-orthodoxe Glauben verbreitet.
Die Wirtschaft Kaliningrads leidet sehr unter der Abschottung des Gebietes von seinen Nachbarn und der Entfernung zum russischen Mutterland. Kaliningrad besitzt die größte russische Fischereiflotte, betreibt immer noch genossenschaftlich organisierte Landwirtschaft und erfreut sich des stetig steigenden Inlandtourismus. Für Touristen aus dem Ausland ist der Besuch der Oblast aufgrund des noch bestehenden Visumzwangs für EU-Bürger sehr schwierig und dadurch eher unattraktiv.
Zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten Kaliningrads zählen die Königsberger Kathedrale, das Heimatkunde-Museum, der Platz des Sieges, die Leuchttürme, das Bernstein-Museum, das Fischerdorf, die Münchhausen Statue, das Grab von Immanuel Kant, das Monument der kämpfenden Bullen, die Honigbrücke, der Botanische Garten, die orthodoxe Kathedrale, das Friedrichsburg Gate Museum, das Monument von Immanuel Kant, die Philharmonie-Halle, der Zoo, das Bunkermuseum, die Familienkirche, das Marinemuseum, die tanzenden Bäume sowie der Nationalpark Kurische Nehrung mit seiner einzigartigen Dünenlandschaft.
Im Juni 2018 bereiste ich Kaliningrad für einen Tag, bevor es von dort weiter zur Fußball-Weltmeisterschaft ging. Dank meines vorher gebuchten Stadtführers Katerina, habe ich in dieser kurzen Zeit auch wirklich alles Wichtige von Kaliningrad gesehen. Nach einem Besuch des zentralen Victory Square im Stadtzentrum von Kaliningrad und der Altstadt Königsberg mit seiner schönen Kathedrale, stand auch eine Fahrt in die beliebte Küstenstadt Zelenogradsk sowie in den Nationalpark der Kurischen Nehrung an. Ehrlich gesagt, von dieser imposanten Wüsten- oder Dünenlandschaft hatte ich vorher noch nie etwas gehört und war dadurch auch ziemlich überrascht. Diese Einzigartigkeit und diese unberührte Natur, das hatte ich so nicht erwartet. Während des kleinen Fußmarsches in dieser fantastischen Umgebung kamen uns sogar Elche, Wildschweine und Füchse entgegen, einfach unglaublich. Noch einmal ein großer Dank an Katerina für diesen großartigen und erlebnisreichen Tag.
Für mich ging es dann nach Mitternacht weiter nach Moskau zum ersten Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Mexiko, was ja bekanntlich kläglich verloren ging.
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